Warmwassererzeugung

Warmwasser ist mehr als Komfort. Es gehört in unseren Breitengraden für die meisten Menschen zur Grundausstattung. Ökologisch am sinnvollsten für die Warmwasseraufbereitung sind Kombinationen mit solar betriebenen Heizsystemen. Doch auch wer Warmwasser sparsam verbraucht, kann Kosten und Emissionen senken.

Durchschnittlich beträgt der tägliche Warmwasserbedarf im Haushalt pro Person 40-60 Liter bei einer Temperatur von ca. 40-60 °C. Wer allerdings täglich badet, verbraucht schnell einmal das Doppelte oder Dreifache.

Warmwasser kann zentral oder dezentral erzeugt werden. In neueren Mehrfamilienhäusern wird das Wasser in der Regel in einem Grossboiler erwärmt und von dort an die Entnahmestellen geleitet. Die Wasserentnahme durch die Nutzer erfolgt à discrétion, und die Energiekosten werden gleichmässig auf alle verteilt. Wegen langer Leitungsführungen entstehen bei dieser Installationsanwendung oft grosse Wärmeverluste. Bei dezentralen Anlagen sind die Boiler bei den einzelnen Nutzern untergebracht. Das Warmwasser wird somit möglichst nahe beim Verbrauchsort produziert. Leitungsverluste werden damit drastisch vermindert und der Warmwasserverbrauch kann individuell abgerechnet werden.

Welche Temperatur ist nötig?

  • Im Privathaushalt reichen 60 °C. Bei höheren Temperaturen entstehen mehr Verluste und Verkalkungen, zudem ist die Verbrühungsgefahr grösser, speziell wenn Kinder im Haus leben.
  • In Gewerbebetrieben und in der Landwirtschaft muss auf eine einwandfreie Hygiene geachtet werden. Um Milchleitungen, -geschirr und Werkzeuge mit möglichst geringem oder sogar ohne Einsatz von Desinfektionsmitteln keimfrei zu reinigen, wird Wasser von über 85 °C benötigt. Hier lohnt sich eine speziell gute Wärmedämmung.
  • Eine Reduktion der Warmwassertemperatur von 70 auf 60 °C spart bis zu 20% Energie.

Warmwasseraufbereitung: Die 3 ökologischsten Varianten

Wärmepumpe für die Raumheizung

Eine Wärmepumpe beheizt das Haus und kann gleichzeitig Warmwasser erzeugen. Der Vorteil dieses Systems liegt in der Nutzung natürlicher Energiequellen wie Luft, Erde oder Wasser. Mit einer geringen Menge an elektrischer Antriebsenergie kann die bis zu fünffache Menge an nutzbarer Wärme gewonnen werden.

 

 

Solarenergie

Das Warmwasser wird mit einer solarthermischen Anlage erzeugt. Ideal dafür sind Flachdächer und Schrägdächer mit Ausrichtung Süd, Südwest und Südost. 4 bis 6 m2 Kollektorfläche genügen, um bis zu 70% des Energiebedarfs eines vierköpfigen Haushalts zu decken. Die restliche Energie muss anderweitig, zum Beispiel mit einer Wärmepumpe, erzeugt werden. Solarthermische Anlagen sind einfach zu realisieren. Meist ist keine Baubewilligung notwendig, eine Abklärung bei der Gemeinde ist aber dennoch sinnvoll. Der Vorteil einer solarthermischen Anlage liegt auf der Hand: saubere Energie. Zudem sind solche Anlagen praktisch wartungsfrei und können auch zur Unterstützung der Heizung genutzt werden.

 

Wärmepumpen-Boiler

Ein Wärmepumpenboiler ist ein Warmwasserspeicher, bei dem eine eigene Wärmepumpe eingebaut ist. Solche Geräte werden meist steckerfertig geliefert. Der Wärmepumpenboiler dient zur effizienten und wirtschaftlichen Warmwasserversorgung in Einfamilienhäusern und Gewerbebetrieben. In Räumen, wo Hitze entsteht (z.B. Heizungs- und Waschräume oder Keller), kann ein Wärmepumpenboiler diese nutzen, um Warmwasser zu erzeugen. Ein solches System dient der energieeffizienten Wasseraufbereitung. Zudem kann es mit Solarenergie kombiniert werden. In der Praxis ist der Wärmepumpenboiler ein simpler Ersatz für einen fossil oder rein elektrisch beheizten Boiler.

 

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